Photos by MATIMUK
Die traditionelle Bescherung in der Stillen Nacht mit Eltern, Geschwistern, Geschwisterkindern und mittlerweile leider ohne die grossen Eltern, die meinigen ging der Bescherung für Zwei am zweiten Tag nach dieser voraus. Grosse Gaben türmen sich nie unter dem elterlichen Baum. Hat das Christkind etwas Passendes im Sinn ist es schön und gut. Wenn nicht gibt es lieber Kleines statt Unsinniges. So war es immer. Und so soll es sein. In dieser Nacht passte es gut. Sehr gut. Ich wurde nicht nur ganz wunderbar beschenkt, ich habe mindestens ebenso wunderbar geerbt.
Drei Päckchen im rechten Winkel lagen für mich unter dem Christbaum. Allesamt von meinen lieben Eltern. Form, Gewicht, Gefühl lassen jeweils ein Buch erahnen. Architektur, Kunst, Philosophie, Photographie… Das Oberstübchen geht voller Vorfreude die Bücherwünsche durch. Von klein nach gross, peu à peu, wie immer. Das erste vom Papier befreit. Ein Kochbuch meiner Ururgrossmutter von 1855. Fettig klebrig schön. Darin - durchatmen - weitere Schätze. Handgeschriebenes von anno dazumal. Schwer lesbar, unsagbar, beeindruckt. Ganz in Gedanken wird das nächste Papier gelöst. Ein bisschen jünger. 1928. Diesmal ein Buch für die Küche meiner lieben Grossmutter. Wieder fettig klebrig schön. Wieder handgeschriebene Schätze mehrere Genrationen. Wieder freudige Sprachlosigkeit. Diese alten gelben Seiten waren mir verschwommen aus meiner Kindheit bekannt. Nach ihrem Tod verschwanden sie irgendwo. Als ich kam war vieles nicht mehr da wo es einmal war. Immer Angst vor einem nein fragte ich nie danach. Und jetzt sind sie da. In meinen Händen. Meins. Was kann jetzt noch kommen? Das letzte gebundene Etwas wird langsam ausgepackt. >Das kulinarische Erbe der Alpen<. Allein der Titel wie für mich gemacht. Der Vorgänger mit dem Käse mir wohl vertraut. Von diesem gehört, vor einigen Wochen hier und da ein kurzes Filmchen darüber gesehen. Im vordersten Hinterkopf abgelegt es bald einmal im Laden zu blättern und jetzt schon meins. Der Bayerische Rundfunk der gute machte mir zudem eine Freude. Letzte Woche zufällig dort noch einen Teil der wunderbaren Reportage darüber gesehen. Was für ein Fest. Danke liebes Christkind.
……
Quittengelee.
"Man reibt ein Dutzend Quitten auf dem Reibeisen bis auf das Steinige, preßt sie fest durch ein Tuch, schüttet den Saft dann in einen Hafen, läßt ihn über Nacht stehen, und gießt den andern Tag das Helle davon. So viele Schoppen Quittensaft man hat, so viele Pfund Zucker thut man nun in eine messingne Pfanne, schüttet einen starken halben Schoppen Wasser darüber, kocht ihn, bis er sich kurz vom Löffel wirft, thut den Quittensaft und die in ein zartes Tüchlein gebundenen Quittenkerne hinein, siedet ihn unter fleißigem Schäumen 1/2 Stunde, und gießt die Gelee, wenn sie, auf einen zinnernen Teller getropft, folglich gesteht, in ein Porzellangeschirr, worin sie sich ein Jahr lang gut erhält." (Originaltext)
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Habt ein glückliches Wochenende!
Habt ein glückliches Wochenende!
Auf in die Berge,
es wird frischen Schnee geben - jawohl!
ti
Wenn das Quittengelée folglich gesteht, dann würde auch mir das Herz aufgehen.
AntwortenLöschenHier wohnt auch das Kochbuch meiner Großmutter. Leider ohne so viel Handschriftliches und solche unglaublich klingenden Dinge wie Geduldszeltlein. Da tun sich in meinem Kopfkino gleich unglaubliche Dinge dazu auf. Das ist Essenspoesie die ich mag.
Und das neue Buch, das werde ich mir auch mal anschauen müssen im Buchladen.
Herzlich, Katja
Wie schön! So viel Freude! Ganz viel Spaß mit den Büchern und in der Küche beim Ausprobieren der Schätze. Und klaro im Schnee. Es gibt ganz bestimmt frischen für Dich. ;)
AntwortenLöschenach, wie wunderbar...
AntwortenLöschenda versteh ich deine freude so sehr - was meine oma nicht schon zu lebzeiten an mich weitergegeben hat, hab ich nach ihrem tod an mich genommen... euter wurden da nicht gebacken und aufgeschrieben nur gebäck und süßes, alles andere wussten sie auswendig...
aus einer anderen zeit ins heute.
Oh wie schön! So ein altes Kochbuch hätte ich auch gerne und werde mal meine Mutter fragen, wo die Schätze meine dänischen Grossmutter gelandet sind, die konnte sehr gut kochen. Schöne Grüße, Wiebke
AntwortenLöschenda bekomm ich großes herzklopfen! tine, was für schätze und in deinen händen sind sie passend aufgehoben. der quittentext, so wunderbar!
AntwortenLöschenneues altes buch
AntwortenLöscheneine herrliche sprache
(ich kenne nur das entsafter - rezept
also herzlichen dank fürs teilhaben)
beim nächsten mal
zuhause sein, da suche ich
nach so einem schatz
müsste sich ja finden lassen
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dir viele flöckchen
und genussvolles stöbern
welch wunderschöne geschenke und noch schöner, dass sie in behütende hände gelangt sind.
AntwortenLöschenmit meiner mama ist es ähnlich. sie schenkt uns immer ganz besondere kleinigkeiten voller liebe. ihr allererstes kochbuch , als frisch verheiratete junge frau darf ich hüten. ich bin so stolz darauf.
ich wünsche dir ein wundervolles, neues jahr, éva
dieses warme gefühl wenn man dingen aus der kindheit unerwartet begegnet, und ein buch aus dem 18ten jahrhundert. deine familie sind ware wertschätzer. jetzt bin ich ganz gespannt auf deine ersten rezepte...in unserer heutigen filet zeit kommt bestimmt abenteuerliches zu tage :)
AntwortenLöschenDa wird mein herz ganz warm.
AntwortenLöschenWunderbar - schöner hätten sie nicht sein können... die Geschenke...
AntwortenLöschenGenieß das wohlige Weiß des Schnees... Liebe Grüße. Isa.
I feel the smell of quince jelly of my grandmother's cooking ...
AntwortenLöschenI remember sessions towel to squeeze this ...
So wunderbar.
AntwortenLöschenMacht euch schöne Schneetage.
Alles Liebe.
Marie