8.2.14

IN RAGE





Eigentlich war für heute und überhaupt hier an dieser Stelle nichts geplant, weil einfach zu viel anderes ansteht. Aber dann hat mir eine Freundin kommentarlos diesen Titel ins Postfach gelegt: >Secret Europe (Yes, it still exists.)<. Da ist mir beinahe der Kragen geplatzt. Yes, it still exists. Ich finde das frech! Besonders in Komposition mit dem Titelbild bei dem ich mir einbilde zu wissen an welchem Ort es ungefähr aufgenommen wurde. Habe ich in den letzten 30 Jahren nicht am Leben dieser Welt teilgenommen? Ist etwas weltbewegendes an mir und Europa vorübergegangen? Lasst es mich wissen. Und dann - wenn ich kurz darüber nachdenke - wundert es mich nicht. Ich meine wir im eigenen Lande, im eigenen Europa schwärmen ständig von >The Kinfolk Table< und  Herriott Grace, um nur zwei einschlägige Phänomene aus Übersse zu nennen, die derzeit in bestimmten Kreisen sehr gehypt werden. Mir stösst das schon seit längererem negativ auf, vielleicht erinnert sich der ein oder andere an meinen Aussetzer bei Marleen. Ich besitze weder dieses Kochbuch, noch ein masslos überteuertes Holzutensil und auch die entsprechenden Magazine lese ich schon eine ganze Weile nicht mehr. Es ist an der Zeit sich vor der eigenen Haustüre umzuschauen. Oder wer von Euch kennt zum Beispiel die Holzarbeiten von Franz Keilhofer, die Fotografien von Nicola Odemann, Myriam Zumbühl´s Meisterbäckerdie Münchner Modemacher Susi Streich und Yasar Ceviker und Daniela Schwegler, die das wunderbare Buch >Traum Alp< geschrieben hat? Und da gibt es noch so viele mehr.

Und da Okka und Nina gerade in Sachen kulinarischer Literatur unterwegs sind werfe ich diesbezüglich gleich noch meinen persönlichen Favoriten in die Runde: >Das kulinairsche Erbe der Aplen - Das Kochbuch<

Auch Projekte wie die Meisterstrasse und die Käsestrasse möchte ich Euch ans Herz legen. Und überhaupt und sowieso höre ich jetzt lieber auf bevor ich noch ins Unsachliche abschweife. Schlussendlich weiss ich nicht was genau in diesem Heft steht, möglicherweise alles halb so wild und am Ende sogar von einem Europäer verfasst, aber allein der Titel hat mich für einen Moment in Rage versetzt. 

Und vielleicht habe ich an dieser Stelle auch noch zwei wichtige Menschen vergessen, die Schönes tun, hier und jetzt: Anna in ihrer Werkstatt und Stephanie mit >Tisch und Thymian<. Danke dafür.

Das war´s schon, ich wollte mir einfach kurz Luft machen. Vielleicht hatte ich auch nur viel zu viel starken Kaffee.





Bilder Matimuk / Text T.

31 Kommentare:

  1. Hm, ich kann deinen Ärger nicht so ganz nachvollziehen. Ich glaube es geht doch eher darum, dass das so aufgeklärte und beleuchtete Europa immer noch seine geheimnisvollen, schönen Seiten hat? Der Titel ist reine Verkaufsstrategie und wirkt natürlich absichtlich provozierend.
    Wobei ich mir auf keinen Fall vorstellen kann, dass es Conde Nast geschafft hat, die w i r k l i c h geheimnisvollen Seiten Europas zu beleuchten und Menschen wie Anna zu finden. Und ich muss sagen, dass ich es fast ein wenig hoffe. Meistens tut es den Orten nämlich nicht besonders gut.
    Die Kommentare unter dem Photo zeigen auch mal wieder wie die Amis ticken und sie tippen auf Island oder Irland oder war es doch die Schweiz, die da gezeigt wird…?!

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    1. wahrscheinlich hast du recht, ich kenn mich nicht aus im zeitschriften geschäft. der erste impuls war einfach ärger.
      aber es ist ja auch so, dass viele von uns nach übersee schauen und gar nicht sehen, dass hier viel authentischere dinge geschehen. das ist eigentlich meine essenz von dem ganzen, der titel hat mir schlussendlich nur den anstoss dafür gegeben.
      und ich hoffe ebenso, das die geheimen ecken geheim bleiben, sonst gibt es nämlich auch keinen guten schweizer käse mehr!

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    2. es tut ihnen selten gut - ja, das glaube ich auch. doch können künstler/macher/werker von geheim oftmals auch schwerer leben - das ist dann die andere seite der medaille. so sehr ich geheim mag und schätze. aber grundsätzlich bin ich bei dir und katja: es gilt, den blick auf das naheliegende zu schärfen ...

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  2. Ich bin entschiedener softer Tourist und immer auf der Suche nach dem Echten der Orte, die sich in meine Tagträume eingeschlichen haben. So schnell wird aus dem Unberührten eine Tourismus-Geldmaschine gemacht. Irland z.B. fand ich da am schönsten, wo es am ärmlichsten und kargsten war, wo sich kein Ami auf seiner Suche nach seinen europäischen Wurzeln hingewagt hat. Da schreit der Titel "Secret Europe (Yes, it still exists)" zu meinen tiefsten Urlaubswünschen. Ursprüngliche Orte, die ich entdecken kann, als hätte noch keiner zuvor von diesem unbekannten Schatz gewusst... Was werden die Orte nach dem Magazin sein? Wahrscheinlich auch nicht mehr als die Café- und Lädchen-Geheimtipps, nachdem sie auf einem gut beklickten Blog vorgestellt wurden. Sollten wir Blogger manchmal mehr schweigend genießen? Leider genießt es sich alleine meist nie so gut wie zusammen....
    Hach, ich verstehe in jedem Fall deinen Hauptpunkt - auch ich hab gerade zu viel von zu viel Hype. Ein Nicht-Deutscher spreche mich nur auf meinen aktuellen Wohnort Berlin an und ich näher mich einem kontrollierten Ragezustand...

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    1. in allem was du schreibst bin ich bei dir.
      in den meisten fällen begeben wir uns ohne reiseführer auf reisen und überlassen dinge dem zufall. so haben wir auf unsere letzten reise wunderbare orte entdeckt und menschen kennen lernen dürfen, die in keinem buch und auf keinem blog zu finden sind. denn auch mit lonley planet ist man nicht lonley ; )
      danke für deine worte.

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  3. was mich betrifft :: das irritiernd-brüskierende ist der mitschwingende kolonialistische unterton. und ist es nicht genau dasselbe rohr, in das hier geblasen wird, wie beispielsweise auch im kinfolk-magazin? alles getragen von dieser seit einiger zeit so präsenten grundhaltung des biedermeier 2.0, die in dieser fülle beginnt, etwas manieriertes, fast schon aufdringliches anzunehmen? ich mag es auch, das blickdorthinlenken, wo die dinge in ordnung sind. aber zuweilen tut dieses zelebrieren weh, wenn die scheuklappen zu eng anliegen und den blick einzurren auf nur diesen einen fokus. aber eigentlich bin ich jetzt vielleicht auch schon ganz woanders, bei einem phänomen, das wohl hier wie dort anzutreffen ist.

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    1. die „europäischen bespiele“, die ich angeführt habe zielen am ende wohl auf dasselbe ziel, da habe ich vielleicht die scheuklappen auf, gestehe ich mir ein und gebe ich dir recht. daher bin ich dir auch dankbar, dass du das so schön weiter gedacht hast.
      mein text oben ist ein emotionaler unüberlegter schuss, eine momentaufnaheme, grosse schwäche von mir. gut, steht da jetzt aber geschrieben und ich stehe zu dem dummen moment. im ersten augenblick habe ich den titel tatsächlich falsch verstanden, vielleicht auch verstehen wollen, weil ich in den usa menschen getroffen habe, die mir wirklich dumme fragen über europa gestellt haben.
      was mir zur zeit einfach fehlt ist das authentische, das echte. auf unsere reise hatte ich lange zeit keinen kontakt mit blogs und magazinen, weil ich mitten in einer echten fremden welt war. da habe ich orte gefuden und menschen getroffen, die mit dem was sie tun und machen echt sind, sie machen einfach und wissen gar nicht um den hype in gewissen kreisen, tun aber genau dies was hier so glorifiziert wird. aber das war einfach echt, ich hab mich so gefreut daran.
      wahrscheinlich liegt das problem in der medialen welt. sobald etwas fotografiert, darüber geschrieben und veröffentlicht wird ist es nicht mehr authentisch. dann liegt es an mir aus dieser verklärten welt auszusteigen wenn es mich „nervt“. ja, ich denke manchmal darüber nach. ich mache es mir einfach gerne unbequem in meinem kopf.
      danke für deinen wertvollen blick, ulma.

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    2. liebe tine, ich glaube, da können wir uns frohgemut die hand geben. unbequemheiten im kopf sind so wertvoll. so gut ausformuliert. der hype nervt (ich glaube, jeder hype nervt? mich: ja. nicht gleich am anfang, da erkenn ich die überschwemmung immer nicht, aber dann.), das, was es wirklich ist, ist ganz großartig.
      und solche "unüberlegtheiten" tun gut. sehr.

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    3. Vielleicht magst du uns ja noch den ein oder anderen Blick dieser Welt
      als Photo mit uns teilen?

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    4. wenn du uns hilfst aus knapp 9´000 bildern die besten auszusuchen, gerne marleen. uns überfordert das momentan ein bisschen, da gerade auch andere wichtige dinge anstehen.
      wir werden (ein klein wenig) teilen, aber vielleicht gar nicht hier. "good things take time", hmm?
      und ausserdem, was ist mit f/v? da haben wir schon ein kleines bisschen mit euch geteilt, nicht?

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    5. Stimmt. Fanny!
      Leider kann ich nicht auf die Seite zugreifen...

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  4. Die geheimen Orte, die in jedem Magazin udn reiseführer stehen, die sind sehr schnell nicht mehr geheim udn schön zum seinfach sein, sondern werden blitzartig kommerzialisiert. Weil ja alle den geheimen Geheimtip und die Stille sehen wollen - nur nie den Mund halten können. So bleibt Stille eben leider nicht still.
    Wir haben viel Schönes und Gutes in unserem Land und direkt hinter dessen Grenzen, wundervolle Orte, grandiose Lebensmittel, ebensolche Köche, Kleidermacher, Magazinmacher, Schriftsteller, Architekten, Möbelbauer, Kunsthandwerker. Leider haben die es besonders schwer anerkannt zu werden, egal wie gut ihre Arbeit ist.
    Nein, nicht das aus der Heimat verklären, aber anerkennen und schätzen, das finde ich gut, richtig, erstrebenswert.

    Herzlich, Katja

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    1. genau das wollte ich letztendlich sagen, besonders die worte in deinem zweiten abschnitt. du hast es schön aufgeräumt formuliert, danke dir katja!

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  5. Ich verstehe deinen Ärger, und das Beispiel mit der Holzlöffel Frau finde ich sehr treffend. Als ich letzten Herbst in Übersee war hab ich mir mal all die teuren Holzbretter, Löffel und weiss ich was handcrafted in natura angeschaut, welche es mittlerweile ja von jedem Holzsammler gibt und war zum Teil dermassen enttäuscht-im Netz sieht das alles viel smoother aus als es in Wirklichkeit ist. In der Migros in der Schweiz kriegt man sowas auch und mit etwas Schleifpapier kriegt man das selber hin-kostet einfach 10x weniger-aber es steht halt einfach im Regal und ist nicht in Szene gesetzt.
    Allerdings hab ich mir das Erbe der Alpen Kochbuch auch angeschaut und finde das erstens total unhandlich als Kochbuch und auch genauso fotografiert wie wirs kennen von Foodblogs plus ist es teuer. Das alte Kochbuch unserer Mütter/ Grossmütter tut es bei mir auch, da sind nämlich all die wunderbaren Rezepte drin, man muss sie einfach etwas anders kombinieren.
    Vielleicht hilft es uns aber, einfach mal die Augen aufzumachen und rumzuschauen als immer nur hinter dem Bildschirm durch die Welt zu jetten. Wir wars doch gleich wieder-Das Gute liegt so nahe-nur sehen wir das leider viel zu wenig, und es wird erst besonders, wenn es andere auch besonders finden.

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    1. in chile und argentinien habe ich auch schönes holzhandwerk à la hg zu fairen preisen (für hersteller und käufer) erstanden und wieder zu hause habe ich das gefühl es passt nicht hier her : ) aber vielleicht brauche ich auch erst einmal wieder meinen eigenen vier wände..
      das buch, ja es ist wirklich unhandlich : ) sonst gefällt es mir nicht so schlecht, aber (gross)mamas rezepte kochen und variieren ist in der tat das höchste.
      "das gute liegt so nah" trifft es ziemlich gut, danke dir.

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  6. ach geh, jetzt schreib ich einen so langen kommentar und weg ist er... ich probiers gleich noch mal...

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  7. also: das ist eine sache, meine liebe...

    den titel fand ich jetzt gar nicht so "anstößig", hielt es eher für ein aufmerksammachen auf die sachen neben den klassikern oktoberfest, eiffelturm und venedig im fasching...

    die sache mit dem hype ist dann was anderes...

    dass die holzgegenstände so viel kosten finde ich verständlich. es ist ja doch tatsächlich in eigener werkstatt entstanden und nicht in akkordarbeit. jedes einzelteil wird dann auch noch aufwändig in szene gesetzt und aus spaß and der freud tun sie es einfach nicht mehr. und sie haben recht damit.

    der handmade welle muss ich meinerseits auch dankbar sein, sie lässt uns ein bisschen mitfahren gerade:) und aus erfahrung muss ich sagen, dass es entdecker braucht, die die sachen für eine größere öffentlichkeit salonfähig machen. dann können auch die macher vom schönen und guten leben und es so herstellen, dass nichts zu kurz kommt und man sich selbst nicht ausbeutet. vom "guten" nach seinen vorstellungen und ansprüchen leben zu können ist eine leistung! ein zufriedener macher möcht ich werden:)

    was für mich persönlich ein problem ist, ist die überästhetisierung des alltäglichen, das "normale" wird zum "schandfleck" und muss am besten weg. wenn ich durch besagtes schönes kochbuch blättere, bleibt eine unzufriedenheit zurück - den machern kann ich aber irgendwie keinen vorwurf machen:)

    mit den kochbüchern meiner oma kann ich auch eher nichts anfangen, das wurde für schwerarbeitende menschen mit anderen bedürfnissen gekocht - und ihr hat dann das "neue" auch besser geschmeckt:)

    als nicht-so-sehr reisende bin ich dem internet auch dankbar für seine entdeckungen, so kann ich doch irgendwie teilhaben, am großen und weiten.

    hmmm... es dreht sich auch bei mir im kopf und direkt rosa schaut es nicht her...

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    1. und, das muss ich noch schnell anfügen: hg und kinfolk haben massstäbe gesetzt und den boden bereitet für folgendes. für hype und gegenbewegung sind sie nicht verantwortlich zu machen. sie waren was neues und jetzt wollen wir wieder was neues, so sind wir wohl...

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    2. liebe liebe anna,
      schön und vorallem gut, dass du dich hier als handwerkerin zu wort meldest. denn die sicht einer handwerkerin habe ich in der tat nicht. dank deiner kritik und deiner gedanken sehe ich die sache nun - zumindest ein bisschen - anders und kann es nachvollziehen.
      dass k und hg massstäbe gesetzt und den boden bereitet haben, da bin ich nicht bei dir. aber wir müssen ja nicht einer meinung sein ; ) und was neues will ich gar nicht. ich will nur, dass wir die augen aufmachen, also ich will das. was andere tun ist deren sache, ich bin nicht hier um zu sagen was gut oder schlecht ist, es ist meine sicht auf die dinge.
      ein zufriedener macher möchte ich übrigens auch werden : ) ich hoffe auf die architektur-welle. als architekt hat man es nämlich auch alles andere als leicht. denn wer lässt sich in deutschland noch ein haus vom architekten bauen? da haben sie lieber ein dickes auto vor der haustüre als ein gutes haus um sich herum. ja, auch hier dreht es sich gerade sehr, mir ist schon krankhaft schwindlig.
      danke für das geschriebene.

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    3. ihr Lieben,
      ich finds gut, dass mal die köpfe heiss werden, das heisst nämlich, dass wir uns damit auseinandersetzen und nicht alles einfach schlucken was uns vorgesetzt wird-sind ja schliesslich nicht zu oberflächlich.
      Und ich verstehe die Ansicht einer Handwerkerin, damit Anna hast du sehr recht. Aber die Löffel von herriot grace waren vor 5 Jahren 1/3 vom jetzigen Preis. Jedoch bezahlen es die Amis ja, und sie sind erstaunlich-vielleicht einfach für uns Europäer-schnell immer ausverkauft. Aber sie haben eine andere Tradition-die sind schliesslich mit tupperware und plastik aufgewachsen. Klingt jetzt sehr anti-USA aber habe ich immer wieder festgestellt. Jedoch sind sie unglaublich gut drin, es ins richtige Licht zu rücken und zu vermarkten. Wenns den Handwerkern zu Gute kommt, warum nicht.

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  8. natürlich dürfen wir unterscheidlicher meinung sein, das wär ja noch schöner:) wir kommen ja alle aus den verschiedensten richtungen.

    zu den "massstäben" noch mal: sie sind eben das populärste beispiel in ihrem bereich - selbstpublikation mit ganz eigenenem stil (und tatsächlich anfangs für viele neue bildsprache und stimmung) und auch für leute die wahrscheinlich mit handwerk nichts am hut haben attraktive stücke, die dazu noch so präsentiert werden, dass sie mit dem verstaubten kunsthandwerker klischee nichts gemein haben.

    ich denke, die preisentwicklung hängt vielleicht damit, dass es anfangs nebenerwerb und hobby war und jetzt in "beruf" umgeschlagen ist - so könnte ich mir das erklären:)

    augen auf ist immer wichtig und neu auch:) selbst wenn wir danach gar nicht auf der suche sind...

    und bestimmt ist es mit den architekten auch so, es herrscht hier eine ungute mischung aus bauherren- und schlecht umgesetzten (sparen, sparen, sparen) architektensünden, die es dem ruf des hausgestalter sicher schwer machen. in jeden bereich gibt es, natürlich ganz objektiv gesehen, gutes und nicht ganz so gutes...

    lasst uns also alle die augen aufmachen und das uns glücklich machende finden!

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  9. über solche zeitschriftentitel versuche ich mich gar nicht mehr aufzuregen...
    ich freue mich immer, wenn ich in den feinsinnigen blogs etwas wirklich neues entdecke. vieles wiederholt sich. es geht bei den linksammlungen los, über so manche wortkreation bis hin zum reduzierten fotostil. es wird eine schöne welt aufgemacht. versteh mich jetzt nicht falsch, aber eine berghüttenfotostrecke wie eure mit strickzeug und ruhigen worten könnte genau so in einem kinfolk, cereal oder weekender stehen. und die leute freuen sich, es sich anzuschauen. weil es ihren ästhetischen geschmack (und der ist weit verbreitet) trifft. weil es nach heiler welt und schönem leben aussieht. weil handwerk ankommt. weil plötzlich die sauerteige in den kühlschränken reifen. ich finde es gut, wenn man selbst das handwerk ausprobiert um dann die arbeit, den aufwand und den preis besser nachvollziehen zu können. ich schließe mich davon überhaupt nicht aus. ich reise auch gerne an "unentdeckte orte". das macht mich aber nicht einzigartig, besser oder anders. das machen so viele menschen. und reden einfach nicht drüber. du hast recht, viele machen so viel tolles, im stillen. wir bekommen nur bruchstücke mit, durch das internet erhöht sich aber die chance, davon zu erfahren und darüber zu berichten und ich finde es schön, wenn die blogger nicht nur z.B. die aktuellen acne- und cos-pullover loben sondern über den tellerrand schauen. die kleinen manufakturen und herzbluthandwerker hervorheben und unterstützen. entdeckungen aus dem eigenen umfeld teilen, es gibt so viel gutes, da bin ich bei dir. beim erbe der alpen nicht ganz, allein die zutatenlisten fordern mich zu sehr heraus ;)

    Bei den Maßstäben gebe ich Anna recht, am Anfang war doch die Kinfolk Begeisterung fast unbegrenzt. Bei so so vielen. Und dann hat man es über. Mal sehen, was als nächstes kommt ;)

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    1. haha, ein schneller blick in meinen blogreader, den ich eine weile vernachlässigt habe, zeigt mir, es es könnten die chia-samen werden. auch aus übersee (hype und anbau)...

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    2. cool und ich bin voll dabei ; )
      allerdings habe ich sie nicht aus usa, sondern von meiner mama und meine mama hat keine ahnung von irgendwelchen hypes ; ) sie hat sie von einer freundin aus venezuela, glück gehabt, haha : )

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    3. tine, das war auch keine spitze gegen dich (und erst recht nicht gegen deine mama), hab jetzt erst gesehen, dass du sie erwähnt hattest ;) der mann hat sie auch hier im schrank, weil sie wenig platz im fahrradrucksack über die berge einnehmen und schnelle energie vor einer tour spenden...

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    4. ok, um das ganze mal abzuschliessen. ich urteile ja nicht, jeder soll machen wie er mag. ich hab jemanden den ich mag nicht weniger gern nur weil er kinfolk liest.
      dieser ort ist einfach für meine meinung und meine sicht auf das ein oder andere. manchmal kommt es dann zu diskussionen und verschiedenen meinungen - so wie jetzt - aber das finde ich gut. wie du sagst: 10mal besser als zum weiss ich nicht wie vielsten mal seinen llieblingspulli von xyz vorzustellen, weil das habe ich wirklich auch satt.
      mit den unentdeckten orten bin ich bei dir. vielleicht ist das auch der grund wieso ich hier noch nichts grossartig über die reise geschrieben habe. erstens fehlt mir die zeit und irgendwie weiss ich auch gar nicht ob ich das möchte. vielleicht ist es dann nicht mehr besonders für mich. es ist irgendwie mein schatz, den ich zwar gerne teile, aber einfach nicht hier vor weiss ich nicht wie vielen leuten.
      und zu deinem anfang. nein, ich nehme es dir nicht übel. ich müsste es ja fast als kompliment nehmen : ) und wenn ich konsequent wäre - was ich eigentlich bin - müsste ich jetzt aufhören diesen blog zu führen. das gibt mir gerade zu denken. sehr!
      und ja, ich nehme chia samen zu mir, meine mutter gab sie mir ohne dass ich von irgend einem hype wusste. jetzt bin ich halt voll reingetappt in die hypefalle, shit happend! ; ) und ich habe auch keine lust mich dafür zu rechtfertigen. aber ich verspreche dir/euch nicht weiter hier davon zu berichten : )

      leben und lieben, schönen abend allerseits!

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    5. ich finde deine worte stark und richtig! mein herz gehört ebenfalls dem ehrlichen, das hier geerdet ist. kleine magazine, die kommilitonen nach vielen gedanken mit ihren händen binden, in denen sie erinnerungen, sowie bilder oder zeichnungen festhalten, sind in meinem bücherregal willkommener, als die großen magazine. generell. manchmal muss man doch aufpassen, dass man sich schöne bilder in der realität schafft, anstatt sich in den vielen der weiten webs zu verlieren. deshalb behalte sie für dich! deine bilder, die du gerade sammelst (in dir).

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    6. wow anne, 1000 dank
      das tönt alles sehr gut
      danke

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  10. Vor der Haustür liegt so viel besonderes, intensives - es gilt dies wahrzunehmen - einfach, klar, regional... Lieben Gruß zu Dir Iris

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  11. Hui, das ist ja eine spannende Debatte! Ich misch mich nicht (mehr) ein, aber nehm´ viel mit. Danke!

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Merci.