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28.3.14

MÄRZGIPFEL

Das die Gipfel im März sich um die Zwischenzeit drehen liegt nahe. Einige von Euch fragten mich in Mails wie es mir geht, ob es mir schwer oder leicht fällt und ob ich überhaupt noch dabei bin. Ja, klar! Darum war lange der Plan das Gipfeltreffen im März für einen Zwischenbericht zu nutzen (jetzt habe ich ja immerhin schon fast die Hälfte), aber ich habe mich dagegen entschieden, denn er würde die vegane Seite nicht so gut dastehen lassen und ich möchte der Geschichte noch eine Chance geben. Ausserdem habe ich auch immer gesagt, dass ich das nur für mich mache und nicht um meine Gefühle in der Öffentlichkeit breit zu treten. Vielleicht gibt es am Ende ein kurzes Fazit, ja. 
Aber doch ganz kurz: ich habe auch positive Erfahrungen und Entdeckungen gemacht, gewisse Dinge fehlen mir jedoch - Käse. Dieses Produkt ist einfach durch nichts zu ersetzen und es tut mir leid, Sojakäse kann ich in diesem Fall aus ethischen Gründen nicht vertreten. 
Genug damit. Unten gibt es eine kleine Liste an Dingen, die positiv hängen bleiben und mich über Wasser halten. Für weitere Erfahrungsberichte, Tipps und Ideen eurerseits bin ich stets zu haben, nur zu. Schreibt mir bitte gerne hier oder per Mail.


Schokolade geht doch
Ja, es gibt tatsächliche eine, die ich nach dem Studieren der Inhaltsstoffe nicht wieder enttäuscht ins Regal zurück knalle: Excellence 90% von Lindt. Marleen gab mir diesen Tipp, vielen Dank. Wobei ich zugeben muss, dass ich wirklich kaum noch Schokolade esse.


Schokokuchen auch
Normalerweise überzeugt mich ein Kuchen schon in seiner teigigen Phase. Wenn ich die Teigschüssel auslöffeln könnte, dann wird auch der Kuchen eine Wucht, ganz sicher. Bei diesem Exemplar hat mich die rohe Mischung ziemlich angewidert. Frisch aus dem Rohr hat sich die Situation nicht wirklich verbessert. Aber: dieser Kuchen reift mit dem Alter. Von Tag zu Tag haben wir uns angenähert. Und nach über einer Woche, als nur noch ein Stück vorhanden war, hat er fabelhaft geschmeckt. Von Stunde zu Stunde wird er saftiger und aromatischer, der vegane Schoggikuchen von Rolf Hiltl aus Zürich.


Pommesliebe
Das ich weiterhin Pommes essen darf, hat mich richtig gefreut. Sogar mit Ketchup, yeah! Ich weiss nicht warum, aber sie geben mir so ein Gefühl, dass ich auch noch zu den anderen (nicht veganen) Essern gehöre, obwohl sie völlig frei von tierischen Inhaltsstoffen sind. Das selbst gemachte besser und gesünder sind als diejenigen aus Tüte und Ölbad ist nichts Neues. Bei mir kamen sie schon immer aus dem Rohr, wie bei meiner Mama. Auch wenn ich als Kind nie verstanden habe, dass alle anderen Mamas eine Fritteuse haben, nur wir nicht. Mittlerweile habe ich es kapiert und führe die Backofenpommestradition weiter. Es gibt unzählige Varianten und es fallen nicht nur Kartoffel-, sondern ebenso Wurzelgemüsestreifen mit aufs Blech. Was ich gelernt habe: auch Pommes kann man in unzähligen Varianten zubereiten, wie zum Beispiel die leckeren Kreuzkümmel-Pommes von Löffelchen voll Zucker.


Gleichgesinnte
Kurz nach meiner Offenbarung gab mir Nina einen Link mit auf den Weg, den ich bis dato nicht kannte: Katharina Seiser von Esskultur hat sich bereits diesem (meinem) veganen Experiment gestellt. Es macht mir grosse Freude hier hin und wieder zu lesen und ich muss oft Schmunzeln, weil ich vieles so gut nachvollziehen kann. Eine schöne Lektüre mit realistischen Ansichten. Denn nur wer das wirklich ausprobiert, kann darüber urteilen und Katharina Seiser tut dies sehr sehr ehrlich und süffisant. Ihre Annahmen, die sie am ersten Tag aufgestellt hat, kann ich zu 100% bestätigen. Unbedingt lesen.


Sprossen ziehen
Eine positive Erfahrung bzw. Erinnerung, die ich in letzter Zeit gemacht habe ist das Sprossen ziehen. Als Kind stand bei uns schon immer so ein Gefäss - wenn auch kein so schönes wie dieses - in der Küche und ich hatte das wirklich total vergessen. Sprossen habe ich in den letzten Jahren immer fertig gekauft. Aber es ist so herrlich einfach sie selbst zu ziehen und es ist mir heute wie damals eine Freude diesen kleinen Dingern beim keimen zuzusehen. Das werde ich definitiv weiter treiben.


Weltbester Pizzateig
Pizza ist neben oben genannten Pommes mein "veganes Junkfood". Wobei hier - im Gegensatz zu den Pommes - der Unterschied schmerzlich spürbar ist - kein Käse! Dennoch nehme ich etwas Positives mit: ich habe den besten Pizzateig der Welt entdeckt! Ich habe mich schon durch viele Pizzateige geknetet und keiner konnte mich annähernd zufrieden stellen. Ehrlich gesagt hatte ich die Suche schon aufgegeben und mich damit getröstet, dass es nicht an den Rezepturen, sondern am Ofen liegt. Ein guter Pizzateig kann nur in einem Steinofen gedeihen, so war meine Meinung. Falsch! Der Pizzateig von The Green Kitchen ist Bombe! Und so einfach. Das erste Mal fühle ich mich wie eine italienische Pizzabäckerin. Der Teig wird so geschmeidig und lässt sich sogar von mir dünn wie Seide aufs Blech legen und das Resultat ist besser als 95% aller professionellen Pizzen, die ich bisher verspeist habe. Ich sage nur: knusprig! Gut, es gibt auch Menschen, die die Pizza gerne lätschig haben, ich nicht und ich werde ab sofort keinen anderen Pizzateig mehr machen und freue mich schon jetzt wenn ich endlich wieder den Käse darauf schmelzen sehe.


Sauerkraut mit Ölivenöl-Senf
Sauerkraut liebe ich ja, natürlich gerne mit einem Stück gesunden Speck. Aber es hat mir auch schon immer roh geschmeckt. In letzter Zeit esse ich es öfter direkt aus dem Glas. Durch Zufall hat sich eine Senf-Olivenöl-Mischung dazugesellt. Wie? Ich hatte zuvor Kartoffeln mit Olivenöl im Teller und verspürte noch einen leichten Hunger. Ich lud mir einen Löffel Sauerkraut mit einer Senfhaube dazu und der Rest des Olivenöls vermischte sich mit diesem. Ungewollt und so lecker. Seither eine neue Leibspeise: Ölivenöl-Senf mit frischem Sauerkraut. Probieren. Und sehr fein ist ja auch die Sauerkrautsuppe aus dem SZ-Magazin, in dieser Variante allerdings erst wieder nach Ostern.


Für unterwegs
Wenn ich unterwegs mal schnell ein Hüngerchen verspüre, ist es derzeit ein bisschen anstrengend. Es heisst immer vor- und mitdenken und etwas dabei haben. Gekauft greife ich gerne auf den Cashew-Cranberry- Mix von Alnatura zurück. Aber ich bin ja ehrgeizig und möchte soviel als möglich selbst machen. Da habe ich zwei Tipps. Zum einen die Granola-Bars von Chestnut & Sage, die wirklich so schnell gemacht und perfekt für jeden kleinen Hunger sind. Und Zelten vom Martin Dalsass, dem charmantesten Koch der Welt - wie ich finde. Ebenso schnell gemacht, unschlagbar gut und nahrhaft bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag. Aber alles was gut ist braucht eben seine Zeit, daher müssen die Zelten eine Weile (drei bis vier Wochen) in sich Kehren bis sie perfekt sind, dafür halten sie ewig.


Lektüre
Alles in Allem muss ich zugeben, dass ich mich vorab nie in das Thema der veganen Ernährung eingearbeitet habe, da ich mich wirklich sehr spontan dazu entschieden habe. Ich habe keine Bücher gelesen/gekauft und keine Blogs studiert. Ich wachse da hinein und lerne jeden Tag ein bisschen mehr, z.B. dass ich vieles Esse, was ich bisher eigentlich auch gegessen habe, nur einfach mehr davon und in anderen Variationen. Das einzige Buch, welches ich mir im Nachhinein für diese Zeit zugelegt habe ist - ja, ihr kennt es bereits alle - The Green Kitchen. Ich bin kein Fan vom Kochen und Backen nach Rezepten, mir fehlt es da an Gefühl und Spontanität. Aber die beiden mag ich, weil sie nicht die vorzeige Gesundheitsapostel sind, die ihre Lebensweise für die einzig Wahre halten. Sie kennen auch die andere Seite. David war einmal ein ungesunder Vegetarier und Luise eine gesunde Fleischesserin. Das macht sie mir so sympathisch. Genau wie ihre Rezept(ideen), die leicht variiert und nach Gusto abgeändert werden können. Ebenso mag ich, dass die beiden zugeben, dass viele Produkte teuer sind, weil eines stimmt wirklich: eine reine und zugleich vielseitige vegane Ernährung ist im Vergleich zu einer gesunden normalen Ernährung kostspielig (in beiden Fällen spreche ich von Produkten aus ökologischem Anbau - wenn möglich aus meiner direkten Umgebung)! Belehrt mich gerne eines Besseren…


Und hier noch einige Pfade, die in der Zwischenzeit meinen Weg kreuzten:



Und sonst? Sonst geht es mir gut. Drückt mir die Daumen für meinen neuen Job, in einem der Lieblingsbüros, an einem der Lieblingsorte und der Name fürs eigene steht auch - endlich - ich kann es kaum glauben und will endlich umziehen!


Habt es gut!





Bild Matimuk, Worte T.

27.2.14

FEBRUARGIPFEL


Im Februar ist der Weg das Ziel. Ich habe keinen - zumindest virtuellen - Gipfel erreicht. Echte Bergspitzen hingegen schon. Das ist auch der Grund wieso es hier und heute kein Gipfeltreffen im ursprünglichen Sinne gibt.

Die Uhr scheint sich derzeit in doppelter Geschwindigkeit zu drehen. Zwei Tage verschmelzen gefühlt zu einem. Schon wieder zwei Monate zurück, schon wieder so viel passiert, der Kopf hingegen sagt viel zu wenig geschafft. Es war schlichtweg keine Zeit zehn virtuelle Gipfel zu besteigen. Im realen Leben müssen wichtige Entscheidungen getroffen und ein Einklang gebracht werden. Die freie Zeit, die übrig bleibt, die zieht mich auf den Berg, hinter Bücher, zu meinen Lieben nach Hause und in in meine Herzensstadt. Ja auch hintern den Herd, so viel wie in letzter Zeit habe ich lange nicht ausprobiert.

Überhaupt weiss ich gerade gar nicht so recht wie und ob es hier weiter gehen soll. Dies ist auch eine gute Überleitung zu meiner kleinen Gästerunde, die hier demnächst eingeläutet wird. Wenn ich ehrlich bin, kommt sie mir sehr gelegen. In der Zwischenzeit kann ich meine Gedanken zu diesem Ort neu überdenken, sortieren und mich auch ein wenig auskurieren. Denn derzeit schleicht etwas komisches durch meinen Körper, welches mich mit leicht fiebrigem Schwindel danieder rafft.

Gut. Und wie das so ist wenn man Gäste empfängt, dann ist die Vorfreude gross, aber auch verbunden mit ein bisschen Arbeit. Versteht das nicht falsch, es ist eine sehr schöne Arbeit, die mir viel Freude macht.  Dafür aber bleiben die Februargipfel leer, ich baue auf Euer Verständnis.

In diesem Sinne, bleibt gesund und munter.

Und für alle, denen es gerade nicht so gut geht - und natürlich auch für alle anderen - schaut >Herbstgold< und ihr werdet Lächeln.





Im Gipfel ein abgeschwächtes Bild von der Reise, die Stimmen danach werden immer lauter, auch so eine Sache, die sortiert werden möchte.
Bild Matimuk, Wort T.

19.1.14

JANUARGIPFEL

Bilder   1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 6 / 7 / 8 / 9 / 10



Ein neues Jahr. Neue Gipfel. Gipfelanfang. Gipfeltreffen. Kurz habe ich überlegt die Gipfel zu streichen. Aber irgendwie sind sie mir ans Herz gewachsen. Dafür habe ich entschieden, die Füllung neu zu überdenken. 

In den letzten drei Monaten hat sich meine Einstellung zu einem gewissen Lebenswandel geändert. Gut, ich musste auch nicht mit der unsrigen Gesellschaft Schritt halten, hatte keinerlei Verpflichtungen und niemand stellte Erwartungen an mich. In jeden neuen Tag konnte ich hinein leben, lediglich um ein Bett am Abend musste sich gekümmert und ab und an sollte ein Bus oder ein Flieger nicht verpasst werden, aber ansonsten war ich frei, sehr frei. Alles was ich zum Leben und glücklich sein benötigte passten in die 75 Liter auf meinem Rücken. 

Was mich am meisten verblüfft und gleichzeitig gefreut hat ist, dass ich nichts Materielles aus meinem "alten Leben" vermisst habe. Ein Beispiel. Im vergangenen Sommer habe ich mir den langjährigen Wunsch einer Acne Jeans erfüllt, auf meiner Reise habe ich aber keine Sekunde an diese Hose gedacht. Selbst jetzt - drei Wochen nach meiner Rückkehr - hatte ich sie noch kein einziges Mal an. Ich trage nach wie vor diese eine Jeans, die mich die letzten drei Monate begleitet hat am liebsten. Für die Reise hatte ich weniger Garderobe dabei wie für manchen Wochenendtrip. Ebenso die Eames, Grcics, Eiermans, Jacobsens und Freunde, die mir wirklich wichtig schienen schlummern weiterhin im Stadel und ein Leben ohne sie scheint mir durchaus möglich. Auch Schminke und Kosmetik sind mir plötzlich fremd. Geschminkt wurde sich sowieso nie. Nur ein bisschen Fett für Lippen und Gesicht. Manchmal habe ich eine Woche lang keinen Spiegel gesehen. Danach war ich verblüfft wer mich da anblickt, eine andere Christine mit einem besseren Blick.

Ich habe gelernt mit unglaublich wenig auszukommen und damit sehr glücklich zu sein. Sogar glücklicher wie mit dem all dem Krempel, den ich mein Eigen nennen darf. Am ersten Tag nach meiner Rückkehr stand ich morgens vor dem Kleiderschank. Ich war völlig überfordert, obwohl ich gar nicht übertrieben viel Kleidung besitze. Was ich gemacht habe? Kopfschüttelnd die Türe geschlossen und mich an dem bedient was mir die letzten drei Monate so vertraut war. Und noch immer sind das weisses verwaschene T-Shirt, der graue Wollpulli, diese eine Jeans und die geliebten Dessert Boots meine liebste zweite Haut.

Um einmal wieder den Bogen zu den Spitzen zu spannen. Im letzten Jahr waren die Gipfel oft gefüllt mit Luxus. Es wäre eine Lüge zu behaupten, dass ich mich in Zukunft nicht mehr mit schönen Dingen umgeben möchte. Schliesslich ist es mein Beruf und meine Passion. Aber ich habe keine Lust mehr meine Zeit in den endlosen Weiten des Netzes zu verbringen, um nach noch schöneren, neueren, minimalistischeren Dingen zu suchen, die sich am Ende doch alle nur wiederholen. Ich weiss nicht einmal was man in diesem Winter so trägt. Die Seiten meiner Lieblingslabels habe ich noch kein einziges Mal besucht, es interessiert mich nicht und irgendwie habe ich auch Angst, dass sie mir etwas neu gewonnenes nehmen, mich entzaubern, mir meinen neuen Blick rauben. Ok, vielleicht ist alles was ich bis hier getippt habe in ein paar Wochen auch schon wieder heisse Luft. Das möchte ich nicht ausschliessen. Die Welt packt einen so schnell und unverhofft wieder. Aber ich habe mittlerweile das Selbstbewusstsein zu behaupten, dass die Dinge, die mich wirklich treffen finden werden. 

So, nun endlich zu den Januargipfeln. Den inhaltlichen Anstoss für den ersten Monat im neuen Jahr hat mir Nina gegeben. In ihren Florentinern hat sie die Frage nach Bauten und Ausstellungen versteckt. Und da das neue Jahr zum Thema Ausstellungen viel Schönes zu bieten hat beginne mal mit diesen in meinen liebsten Häusern. Bauten sollen folgen.




Es ist keine konkrete Ausstellung, die ich hier empfehlen möchte. Es ist einfach der Ort und die Idee aus einem Umstand etwas Gutes zu machen. Vielleicht auch, weil mir das Wort Raketenstation irgendwie gefällt, auch wenn es zugegeben kein gutes ist. Und dann sind da diese Worte von Karl-Heinrich Müller, die ich richtig schön finde: >Die Insel ist urweiblich. Sie gebärt, hält zusammen, stützt, dient und lässt frei. Sie ist kein Muss, sondern ein Darf. Sie ist nicht entweder - oder, sondern sowohl - als auch. Sie fordert jeden zur täglichen Auseinandersetzung mit sich selbst. Sie ist kein männliches Feld für Organisation, Hetzjagd, Macht und Demonstration.< Besonders ans Herz legen möchte ich Euch den Siza Pavillon von Alvaro Siza und Rudolf Finsterwalder. Und noch viel mehr das Auditorium in diesem Gebäude. Ein guter Termin diesen zu beschauen und zu belauschen ist die Lesung der Thomas-Kling-Poetikdozenten. Lasst das mal das klingen, Poetikdozenten!




Vielleicht einer meiner liebsten Ausstellungsorte, weil so gar nicht dafür konzipiert. Ein Restraum, entstanden beim U-Bahnbau. Perfekt. Jede Ausstellung dort ein Fest. Mein persönliches Highlight war die extra für diesen Raum gefertigte Installation >Sonne statt Regen< von Olafur Eliasson. Aber Gerhard Richters kleine Bildchen machen sich natürlich auch nicht schlecht. Unbedingt und schnell, bald vorbei!
bis 09. Februar 2014



W e r k r a u m   B r e g e n z e r w a l d   /   woodloop - auf biegen und brachen   /

Der Werkraum ist ein junges Haus. Erbaut vom grossen Peter Zumthor. Kein Wunder, die Philosophie des Hauses passt zu ihm. Ich mache hier immer Halt, wegen dem Haus, wegen seinem Inhalt, einfach so. woodloop - auf biegen und brechen wird kommenden Freitag eröffnet, vielleicht sieht man sich ja.
25. Januar bis 26. April 2014




Dieses Museum mag ich einfach. Seit meiner Kindheit besuche ich es in regelmässigen Abständen. Das Gefühl ist immer dasselbe. Ruhig, still, unaufgeregt, schön. Kurzum: klein, aber fein. Die Sammlung beachtlich. (Fast) alle Giacomettis sind hier vertreten (AugustoGiovanni und natürlich Alberto), Ferdinand HodlerGiovanni Segantini und Ernst Ludwig Kirchner. In den aktuellen Ausstellungskalender gesellt sich Andrea Garbald, dessen ungeschönt schöne ehrliche Aufnahmen ich sehr schätze. Unverwunderlich, dass sich seine Spuren mit denen der Familie Giacometti kreuzten. Muss man mögen, ich mag´s!




Das Gebäude befindet sich in bester Nachbarschaft, nämlich direkt neben dem KUB. In den vergangen Jahren entstand hier ein Neubau von Cukrowicz Nachbaur mit Integrierung der alten Bausubstanz. Alleine deswegen lohnt sich der Weg. Wobei ich auch unheimlich gespannt auf die oben genannte Ausstellung bin. Die vertretenen Künstler klingen vielversprechend. Ich freue mich auf grosse Namen, ebenso wie auf Neuentdeckungen. 




Ein geschätzter Name, zu dem man wohl nicht mehr viel sagen muss. In Berlin werden bisher unveröffentlichte Arbeiten von Ai Weiwei gezeigt. Sollte ich im Zeitrahmen in der Hauptstadt sein, werde ich mit Sicherheit vorbei schauen. Ob sich eine Reise extra für die Ausstellung lohnt, weiss ich noch nicht. Bereits zweimal hatte ich das Vergnügen Ausstellungen von und über Ai Weiwei zu besuchen. Sehr schön und intim im Fotomuseum Winterthur und einmal im Haus der Kunst zu München. Vielleicht schaut einer von Euch vorbei und berichtet und ich fahre doch noch hin.                                                            




Ein Besuch hier lohnt sich einfach immer. Künstler von morgen (oder auch nicht) finden. Allein die Atmosphäre des alten Akademiegebäudes ist Ausstellung genug (der Neubau hingegen ist furchterregend). Und die Partys - zu Studentenzeiten - waren auch nie zu verachten. 




Das gute Haus der Kunst ist historisch schwer belastet, dennoch hat es für mich die schönsten Räume überhaupt. Ganz Grosse wie Herzog de Meuron, Andreas Gursky, Bernd und Hilla BecherAi Weiwei, Robin Rhode … durfte ich hier schon sehen und in diesem Jahre freue ich mich ziemlich sehr auf Björks Ehemann, Matthew Barney. Übrigens lohnt sich auch immer ein Besuch in der museumseigenen Goldenen Bar. An einem Sonntagnachmittag im Winter oder einem Sonntagabend im Sommer zum Grillieren. Ach eigentlich immer!

Einer meiner Lieblingsfotografen in einem meiner liebsten Museen von einem Architekten, den ich sehr sehr schätze (das hier mag ich ja auch sehr gerne). Seit nun über sieben Jahren schaue ich mir jede Ausstellung im KUB an. Mehr muss man nicht sagen. Vielleicht nur noch, dass man noch immer und immer wieder >Architekturmodelle Peter Zumthor< gleich nebenan im Sammlungsschaufenster besuchen kann, sowie das Café, ebenso ein Zumthor. Klar!




Würde ich in der Zeit Alberto Giacomettis leben, wäre ich ihm wohl masslos verfallen. Ich liebe seine unverfehlbaren Skulpturen, genauso wie seine skizzenhaft leichten Bilder, die einen in die Tiefe ziehen können. Selbst beschreibt sich Giacometti als den >ewig Suchenenden, der nie ans Ziel kommt<. Dieser Satz rührt tief in mir. Ich habe eine Schwäche für schwierige, extrentische Menschen, daher wohl auch für ihn, sehr. Auf dem berühmten Portrait der Familie Giacometti von Andrea Garbald erkennt man den kleinen Alberto sofort. Manchmal bin ich mir nicht sicher ob mich seine Kunst oder sein Leben mehr fasziniert. Das eine wäre ohne das andere wohl nur halb. Gut, ich ende hier mit meiner Schwärmerei, ich muss nicht länger erklären wieso ich diesen Ort empfehle. Moment, einen weiteren Grund gibt es doch noch: die Landschaft in der es steht, das Engadin. Rau und berührend, wie Giacometti selbst.
Und weil mir noch so viele mehr einfallen, hier noch einige Häuser aufgelistet:

Alte Pinakothek - München   Als Architekturstudent in München kommt man diesem Haus nicht aus. Leo von Klenze als Erbauer und Hans Döllgast als Wundenheiler sind allgegenwärtig. Ich liebe es diese Treppe hinauf und hinunter zu flanieren, ein erhabenes Gefühl. Oder einfach nur vor den wandhohen Gemälden von Rubens zu sitzen, zu schauen, zu staunen. Ich verlasse dieses Haus immer mit einem guten Gefühl.   /   
Das gelbe Haus - Flims   Ich mag es einfach, weil es seit ich denken kann so schön auf dem Weg liegt, ich am liebsten darin wohnen würde, ich es noch in gelb kannte und Valerio Olgiatti es einfach kann.   /   
Margarete Steiff Museum - Giengen   Mit ihren Tieren bin ich aufgewachsen. Als Kind wäre ich wohl am liebsten in dieses Museum gezogen (auch wenn es keine architektonische Meisterleistung ist), nur leider gab es dieses damals noch nicht. Heute gehe ich dort gerne mit Nichten, Neffen und Patenkindern hin.   /   
MUDE - Lissabon   Das Mode und Design Museum in Lissabon habe ich im letzten Sommer für mich entdeckt. Ein wunderschön entkerntes altes Kaufhaus beherbergt gute Stücke des Designs und der Mode.   /   
Museum im Deutschhof - Heilbronn   Zur Sammlung gehören eine Skulptur von Alberto Giacometti und ein Filzanzug von Joseph Beuys, ihr wisst ja!   /   
Museum der Brotkultur - Ulm   Es geht hier nicht nur um die Geschichte des Brotes, sondern auch im die Rolle des Brotes in der Kunst. Mal was anderes. Weitere kulinarischer Museen, hier.   /   
Nolde Stiftung - Seebüll   Es war auf einer Sommerreise nach Dänemark. Wir Kinder waren klein. Meine Eltern machten hier Halt. Ich weiss nicht mehr viel, aber es war ein besonderer Ort. Meine Mutter sagt dasselbe, also muss es stimmen!   /
ZKM - Karlsruhe   An meinen ersten Besuch erinnere ich mich gerne: ich konnte Pflanzen via Fernbedienung in Bewegung versetzen. Immer wieder spannend dorthin zu kommen. Das schöne daran, jung und alt kommen gleichermassen auf ihre Kosten.   /

Hier muss nun einmal Schluss sein. Vielleicht folgt ein weiteres Gipfeltreffen der Museen. Jetzt bin ich gespannt welche Ausstellung Ihr mir empfehlt und danke für Eure Aufmerksamkeit!   /   c




16.9.13

SEPTERMBERSACHEN

Fotos   1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 6 / 7 / 8 / 9 / 10

Hmm… Wie fange ich an? Nicht so einfach dieses Mal. Mir fehlt der Schwung für die richtigen Worte und auch die Gipfel laufen heute nicht wirklich rund. Ganz im Gegenteil zu meinem Köpfchen, in dem sich derzeitig alles dreht. Gut: die Septembergipfel sind die letzten, die für dieses Jahr eine schöne Sicht auf Erlebtes und Entdecktes geben. Ja. Bald erzähle ich dazu mehr - ein kleines bisschen auf jeden Fall. Mehr weiss ich jetzt auch nicht. Viel Freude beim Besteigen der Spitzen und geniesst das nasse Grau. Mir gefällt´s! Für den Moment zumindest…

. . .


Abschied nehmen von meiner liebsten Sammlung und zudem war bis gestern der grosse Félix Vallotton im selben Hause zu sehen.


Eine in Papier geschnittene Geschichte, einfach nur wundervoll.


Linas lila Saftände.


Jeder für sich bereits ein Genie, zusammen unschlagbar. Das Ozeanbuch gleich zweimal eingepackt, einmal für das kleine Geschwisterkind und einmal für mich!


Beirut fasziniert mich schon lange und seit .PSLAB im Büro meinen Weg kreuzte noch mehr. Merken!


Zweisam gemeinsam, auf immer!


Schon lange suche ich eine richtig richtig schöne Collagejacke. Frisch in München bei A Kind Of Guise einen Favoriten entdeckt. Jetzt kann ich mich nur nicht entscheiden: Collagejacke oder Collagecoat und dann ist da auch noch die Preisfrage!?


Normalerweise habe ich ein wirkliches Problem mit Anbietern von sogenannten Fotobüchern. Da mache ich mir lieber selbst richtig viel Arbeit und habe am Ende etwas Einzigartiges. Sollte es doch einmal schnell und schön gehen müssen kann ich Artifact Uprising empfehlen. Kann sich sehen lassen, oder? Bonus: Nachhaltigkeit wird gross geschrieben.


>Der Mann, der nicht aufhörte zu schlafen<, erst angelesen und schon gefangen. Ein Herbstbuch.


Jetzt lüfte ich ein Geheimnis. Ich habe eine kleine Schwäche: ich mag Fussball. Nein, keine Fussballer. Fussball. Ok, vielleicht Fussballtrainer wenn sie Intelligenz und einen so guten Geschmack beweisen wie dieses Exemplar. Wie seht Ihr das so, Frauen? Und wo wir schon dabei sind, César Luis Monetti hat ganz wunderbar über diesen Jenen  gesprochen: >Pep Guardiola ist obsessiv, ohne zu nerven<.

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Noch bin ich da, einen Kuchen soll es noch geben und noch ein bisschen mehr, aber dann! 
T.



26.8.13

AUGUSTGIPFEL

Fotos 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 6 / 7 / 8 / 9 / 10

Der August ist ein besonderer. Er ist meiner. Hineingeboren als Sommerkind vor so und soviel Jahren. Alle Jahre wieder verspüre ich nach meinem Fest so ein sanftes hinüber wiegen von Sommersommer zu Spätsommer. Das Licht wird weich, die Luft wird sanft. Die ersten Vögel sammeln sich und bilden Formationen. Aus Strohblond wird Goldblond. Mit jedem neuen Lebensjahr ein bisschen mehr. Ich mag das. Sehr!

Passend dazu überraschende Geburtstagspost: ein runder Goldtaler von Frl. Nina und rührende Worte von Marleen. Alles wird Gold, habt Dank ihr beiden. 

Dann war - nein ist - da noch Katja mit ihrer Reihe über das zu Hause sein. Eine Frage, die momentan so einige umhertreibt. Auch mich.

Noch fünf Tage, dann neigt er sich dem Ende, der August, der Schöne. Er hat mir ein neues Jahr geschenkt und eine grosse Portion Freiheitzeit. Vieles wird sich ändern. Noch ganz wenig ist entschieden. Doch so ein Gefühl für etwas beginnt zu wachsen. Wir werden sehen… 

Bringt ihn gut zu Ende, den wunderbaren August.

T.


Nein, nach RusslandΩ geht es nicht,
aber Surfen in Russland finde ich absurd schön, 
vielleicht im nächsten Jahr.


Architektur (fast) am Ende der Welt.


S o m m e r m ä d c h e n
Herzlich Willkommen, 
so von grossem Sommermädchen 
zu kleinem Sommermädchen.


Eine grossartige Idee
gebaut von einem ganz Grossen
unbedingt besuchen.


Ulma ist für mich die Nikole Herriott Österreichs, 
bitte ganz viel mehr davon.


Eine Ohrenreise wert.


Für des grossen Bruders Familienhausfest 
am neuen grossen Tisch.


Ein glücklicher Umstand 
bescherte mir meinen Reiserucksack 
zum Bruchteil des (wahnsinnigen) Originalpreises, yeah!


Wäre doch was für den ein oder anderen von Euch, hmm?


Zwei die provozieren und beeindrucken,
 zu sehen im Martin Gropius Bau
lohnt sich.


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29.7.13

JULISACHEN

Fotos via 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 6 / 7 / 8 / 9 / 10

Der Juli war verrückt. Vielleicht ist er deswegen so blau geraten. Viel passiert. Zu viel für meinen Kopf. Entscheidungen wollen getroffen werden. Das Leben und Vorfreude auf Neues können einen manchmal ganz schön überfordern. Aber seien wir Dankbar dafür. Auf einen frohen entscheidungsfreudigen August. Wegen mir gerne nicht ganz so heiss!

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Nachgedacht und weiter denken: 
Wurzeln schlagen ist nicht so einfach - Stadt oder Land oder hier oder da oder dort und am Ende vielleicht doch ganz woanders?


Auf die Sommerliste gesetzt: 
feines Tuch zum Liegen, Trocknen, Wickeln, Sandkörner sammeln.


Talentiert: 
Marsha Golemac mag Papier und schreibt und knipst zudem ganz nach meinem Geschmack.


Flügel nach Berlin gebucht: 
einen guten Freund viel zu lange nicht gesehen.


Bereits in den Junigipfeln nachgeschoben, jetzt noch einmal richtig: 
Maria Snell, man kann sie gar nicht oft genug erwähnen.


Wunderschön: 
Marleen in Copenhagen.


Post bekommen: 
noch einmal Marleen aus Copenhagen und ein Umschlag von Anna mit schönen Sommerkarten - merci!


Doppelt grosse Freude: 
Almas und des Liebsten Printe hat The Travel Almanac im Sortiment.


Für verregnete Sommertage: 
Ed Ruscha in München.


Weil´s so schön ist: 
Alexandrias Sommerfarben.


Und zu guter Letzt: 
Okkas 33 Sommersachen!


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Ja und auch der Juli bringt Nachgeschobenes, zu spät Entdecktes, dafür umso Schöneres:
ein Picknick mit Julie!